Funktion der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen haben die Aufgabe, elektrische Geräte (Betriebsmittel) innerhalb von 0,2 Sekunden allpolig abzuschalten. wenn infolge eines Isolationsfehlers eine gefährliche Berührungsspannung auftritt. Im Gegensatz zur altbekannten Schmelzdraht-Sicherung oder dem Sicherungsautomaten Leitungsschutzschalter oder LS-Schalter) haben sie nicht die Aufgabe, bei zu hohen Strömen abzuschalten. Vielmehr sollen sie reagieren, wenn bei einem Stromkreis über den Neutralleiter weniger Strom zurückkommt, als über den Außenleiter hineinfließt. Da Strom nicht verloren gehen kann, würde das nämlich bedeuten, dass ein Teil des Stroms über schadhafte oder feuchte Stellen, abfließt. Das aber heißt auch, dass an diesen Stellen Spannungen auftreten, die bei Berührung gefährlich sein können, so dass der Stromkreis aus Sicherheitsgründen, spannungsfrei geschaltet werden muss.
Welche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen gibt es?
Es gibt auf dem Markt eine ganze Reihe von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, die im Folgenden näher beschrieben werden.
FI-Schalter
Die klassische Version ist der Fehlerstrom-Schutzschalter. Dieser Ausdruck ist allerdings wenig praxistauglich. Da der elektrische Strom in physikalischen Formeln mit „I“ bezeichnet wird, hat sich die Kurzbezeichnung „FI-Schalter“ eingebürgert, wobei F für Fehler und I für Strom steht. FI-Schalter gibt es 4-polig für Drehstromkreise und 2-polig für Wechselstromkreise. Ein 4-poliger FI-Schalter muss aber nicht 4-polig angeschlossen werden. Er funktioniert auch dann, wenn er einphasig verwendet wird, also nur ein Außenleiter und der Neutralleiter über den Schalter geführt werden. Die geforderte Abschaltzeit von höchstens 0,2 Sekunden wird in der Praxis bei weitem unterschritten und liegt in etwa bei 0,04 Sekunden. |
FI/LS-Schalter
Neben dem FI-Schalter werden für ein- und dreiphasige Stromkreise auch Kombinationen aus Leitungsschutzschaltern und FI-Schaltern angeboten. Sie heißen kurz FI/LS-Schalter und vereinigen die Funktion „Überstromschutz“ und „Fehlerstromschutz“ in einem Gerät. Dieser Schaltertyp eignet sich besonders für Nachrüstungen. Man spart sich so den Verdrahtungsaufwand zwischen LS- und FI-Schalter und häufig auch etwas Platz auf der Tragschiene im Stromkreisverteiler.
DIN-Normen und ihre Bedeutung
DIN VDE 0100 –Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannung bis 1000V
Teil 410 – Schutz gegen gefährliche Körperströme
DIN VDE 0664 Teil 1 – FI-Einrichtungen allgemein
DIN VDE 0664 Teil 2 – FI/LS-Schalter
DIN VDE 0641 Teil 4 – über LS/DI-Schalter
EWL InstaKit bietet Fehlerstromschutzschalter von Marken-Herstellern in sämtlichen Varianten. Der Zählerschrank oder die Unterverteilung wird schon komplett mit im Angebot enthaltenen Einbaugeräten wie Leitungsschutzschaltern, Fehlerstrom-Schutzschaltern und SLS-Schaltern passend für den zuständigen Stromversorger komplett vorverdrahtet.